INGENIEURBÜRO
STADT + NATUR WUPPERTAL |
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PROJEKTE › PLANUNGSVERFAHREN
"IDEEN FÜR DEN WEG IM WASSERTAL"
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- Regenwanderweg
- Beitrag zum
Planungsverfahren "Ideen für den
Weg im Wassertal"
- eine
zweitägige Entwurfswerkstatt der
Regionale 2006
Veranstalter: Regionale 2006 Agentur GmbH
Ausarbeitung:
30.09.2004 (Einführungsveranstaltung)
bis 28.10.2004 (Ergebnispräsentation)
- Konzept
- Das
Wasser prägt die Landschaft des
Eschbachtals und der unteren
Wupper. Hier begegnet man
zahlreichen Spuren historischer
Wassernutzung und moderner
Wasserwirtschaft. Die Nutzung der
Wasserkraft war Voraussetzung
für die frühe industrielle
Entwicklung der Region. So war
neben der
Geomorphologie und den
Quellenvorkommnissen auch der
Regen ein Segen.
Der Wanderweg entlang des
Eschbaches und der unteren Wupper
wird in den Wanderkarten des
Bergischen Landes als
Regenwanderweg ausgewiesen. Wenn
es regnet, oder zumindest in den
letzten
Tagen geregnet hat, wird das
Wandern auf diesem Weg zu einem
besonderen Erlebnis. Das Wasser,
das die Industrie der Region
entstehen ließ, ist so auch für
den Besucher ein wichtiges
Element.
Der Regen wird als positives
Ereignis wahrgenommen, weil viele
Besonderheiten des Weges erst
durch ihn erlebbar werden.
Folgende
Gestaltungselemente begleiten den
Wanderer auf der gesamten Route
und verleihen
dem Weg einen unverwechselbaren
Charakter:
- 1)
An Standorten, die durch
Wasserwirtschaft geprägt sind,
kann ausprobiert werden,
wie das Wasser im Tal genutzt
wurde und wird.
- 2)
Klanginszenierungen lassen den
Wanderer inne halten und Klängen
lauschen,
die durch den Regen verursacht
werden.
- 3)
An Stellen, wo das Wasser den Weg
kreuzt, warten Herausforderungen
bei der Überquerung.
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Diese Gestaltungselemente werden in einer
Ideensammlung konkretisiert:
1)
Wassernutzung
An den
Stationen Eschbachtalsperre,
Kellershammer, Klärwerk Burg und
Wasserwerk Glüder kann der
Besucher die jeweilige Wassernutzung
durch Ausprobieren spielerisch
nachvollziehen. Einfach gebaute
und leicht verständliche Installationen
veranschaulichen die Themen der
Stationen. Informationstafeln
und Werksführungen vermitteln die
komplexeren Abläufe der Anlagen.
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Durch
einen Klick auf die Fotomontagen lassen
sich diese in einem neuen Fenster vergrößern.
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- Eschbachtalsperre
(Trinkwassernutzung)
Im Raum vor
der Staumauer der
Eschbachtalsperre
behandelt eine
Installation das Thema
Trinkwasser-
nutzung. Der Weg von der
Eschbachtalsperre wird so
gelenkt, dass der
Wanderer zwischen der
Installation
und der Staumauer
ankommt. In einem
Plexiglaskasten
reihen sich
die Trinkwassernutzungen
Duschen,
Waschen, Spülen und
natürlich Trinken auf.
Das Öffnen
von
Wasserschiebern lässt
unter den verschiedenen
Nutzungen kleine
Fontänen sprudeln. So
kommt Wasser
aus der Dusche, die
Trommel der Waschmaschine
dreht sich, der
Geschirrberg klappert
oder die Trink-
becher füllen sich mit
Wasser.
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Ergänzend
zur Inszenierung der Trinkwassernutzung
werden im Rahmen von Führungen die
Themen
Wasserspeicherung in einer Talsperre und
Trinkwasseraufbereitung erklärt. Besucht
werden sowohl die
Staumauer als auch das mittlerweile
stillgelegte Wasserwerk Eschbachtal.
Der
"Trinkwasserkasten" an der
Eschbachtalsperre
Die
vier Fontänen werden durch eine
Nebenleitung des Grundablasses gespeist,
wodurch die Installation
den natürlichen Druck der Talsperre
nutzt. In der Installation ist der Druck
so bemessen, dass er nur eine
der vier Nutzungen in Bewegung bringen
kann. Es müssen also immer drei Ventile
zugedreht werden,
um eine Nutzung zu aktivieren. Ein
Erläuterungstext auf einer Seite des
Plexiglaskastens beschäftigt
sich mit dem hohen Wasserverbrauch in
Deutschland und dem Thema Wassersparen.
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- Kellershammer
(historische
Wassernutzung)
Eine kleine
Hammeranlage erweckt
diese historische
Wassernutzung wieder zum
Leben. Ein
unterschlächtiges
Wasserrad betreibt einen
Hammer. Eine
Informationstafel
beschreibt die Geschichte
des Standortes und
erklärt
Aufbau und Funktion von
Hammeranlagen.
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- Hammerxylophon
Der Eschbach oder einer seiner
Seitengräben betreibt ein
unterschlächtiges Wasserrad.
Die dicke Welle des Wasserrades drückt
mittels so genannter Ertel das Ende eines
Hammerstieles
nieder (ein kleiner Schwanzhammer). Ist
der Ertel vorbeigedreht, fällt der
Hammerbär (hier aus Holz)
auf eine hölzerne Klangplatte
(stellvertretend für ein Amboss.)
Mehrere Klangplatten sind
nebeneinander auf einer Scheibe
angeordnet, durch das manuelle Drehen
dieser Scheibe kann
eine Melodie erzeugt werden.
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- Klärwerk
Burg (Wasserreinigung)
Am Klärwerk
Burg kann der Prozess der
mechanischen
und biologischen
Wasserreinigung anhand
einer einfachen
Installation
nachvollzogen werden. Das
Regenwasser
aus einer unterirdischen
Zisterne steht hier
stellvertretend
für Trink- und
Brauchwasser. Dieses
Wasser wird
„verschmutzt“ und
wieder gereinigt. Der
wesentlich
komplexere Betrieb eines
Klärwerkes wird auf
Informationstafeln
beschrieben und bei
Werksführungen
erläutert.
„Gucklöcher“ im
Sichtschutzzaun erlauben
dem
Wanderer Blicke auf das
Gelände der Anlage.
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- Modellkläranlage
am Klärwerk Burg
Offene Rinnen leiten das
Regenwasser in eine unterirdische
Zisterne. Dieses Wasser wird mit einer
Handschwengelpumpe hoch gepumpt und
verschwindet dann in einem Kanal. Wenige
Meter weiter
mündet es in die Modellkläranlage. Hier
fließt es zunächst durch eine
Rechenanlage in ein Absetzbecken
und später in ein „Belebungsbecken“.
Gereinigt gelangt das Wasser in die
Wupper.
Um die Reinigung von Abwasser noch besser
zu veranschaulichen, wird das Wasser im
Rahmen der
Präsentation des Weges 2006 farblich
verändert. Sauberes Wasser wird hoch
gepumpt und im „Kanal“
mit einem geeigneten Farbstoff oder
Indikatorfarbstoff eingefärbt. Das bunte
Wasser fließt durch Rechen
und Absetzbecken in das
„Belebungsbecken“, wo es durch Zugabe
einer weiteren Substanz
(stellvertretend für Bakterien) wieder
entfärbt wird. Möglich ist z. B.
Bindung des Farbstoffs an gekörnte
Aktivkohle oder Neutralisierung.
Eine Plexiglaswand mit aufgemaltem
Badezimmer verdeutlicht, wo unter anderem
in einem Haushalt
Abwasser entsteht.
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- Wasserwerk
Glüder (Stromerzeugung)
An der
Station Wasserwerk
Glüder wird die
Gewinnung
regenerativer Energie aus
Wasserkraft thematisiert.
Mit Hilfe eines
oberschlächtigen
Wasserrades, das
durch eine
Handschwengelpumpe
betrieben wird, ist
es möglich, eine kleine
Glühbirne zum Leuchten
zu bringen. Anhand einer
Informationstafel kann
der Besucher diese
einfache Art der
Stromerzeugung
auf die komplizierten
Abläufe im Wasserwerk
übertragen.
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- Im Wasserwerk
Glüder wird Strom erzeugt und
Trinkwasser aufbereitet. Da das Thema
Trinkwasser
an der Eschbachtalsperre veranschaulicht
wird, behandelt die Installation
Wasserwerk Glüder das Thema
Stromerzeugung durch Wasserkraft. Im
Rahmen von Werksführungen können sich
Besucher sowohl
ausführlicher über die Stromerzeugung
als auch über die Trinkwassererzeugung
und die Zusammenhänge
zwischen der Trinkwassertalsperre
Sengbach und der
Wasseraufbereitungsanlage Glüder
informieren.
Stromerzeugung
durch Wasserkraft
Über eine Riemenscheibe betreibt das
Wasserrad einen kleinen Generator.
- Das Wasserrad
sollte so angebracht werden, dass es bei
Hochwasser keinen Schaden nimmt.
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2) Regenklänge
Auf
der gesamten Route werden an geeigneten
Orten „Klangschirme“ installiert. Sie
verstärken die
Geräusche des Regens, wodurch er auf dem
Weg im Wassertal zu einem besonderen
Erlebnis wird.
Die Klangschirme sind eine
Sonderanfertigung aus Blech. Sie werden
in verschiedenen Größen
unterschiedlich aufgehängt und erzeugen
so abwechslungsreiche Klänge. Kleinere
Schirme werden
dicht aufgehängt, so dass ein
zusätzliches Geräusch durch die
Berührung untereinander entsteht.
Große Schirme hängen einzeln, so dass
sie als Regenschirme dienen können,
unter denen man
dem Prasseln der Tropfen einmal auf
andere Weise lauschen kann.
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Durch
einen Klick auf die Fotomontagen lassen
sich diese in einem neuen Fenster vergrößern.
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- Klangschirme
Kleine
Schirme haben Durchmesser
zwischen 20
und 40 cm. Große können
Durchmesser bis ca. 1,00
m
haben. Zwei bis drei
Klangsschirmgruppen sind
außerhalb der Hörweite
aufgehängt. Sobald man
die
Geräusche der einen
Gruppe nicht mehr hört,
nimmt
man die der nächsten
wahr. Diese Situation
wiederholt
sich in geeigneten
Abständen dreimal
entlang des
Regenwanderweges.
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3) Rinnen und Bäche
Kleine
Wasserläufe, die den Regenwanderweg
kreuzen, werden für den Wanderer zu
besonderen
Herausforderungen. Verrohrungen werden
durch seichte Furten ersetzt, in denen
das Wasser
„über den Weg“ fließt. Das Wasser
kann hier entweder auf spielerische Art
oder auf einem einfachen
und barrierefreien Weg überquert werden.
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Durch
einen Klick auf die Fotomontagen lassen
sich diese in einem neuen Fenster vergrößern.
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- Überquerungen:
Trittsteine
Hangelseil
Wippe
Floß
- Bei Regen
füllt sich die Rinne mit
Wasser,
das Floß steigt und
bildet eine schwimmende
Brücke.
Wehr
Will der Wanderer die
Regenrinne trockenen
Fußes überqueren, muss
er das Wehr schließen,
um das Wasser zu stauen.
Vergisst er es danach
wieder zu öffnen,
fließt das Wasser bald
über das
Wehr. Der nächste
Wanderer muss das Wasser
erst ablassen, um es aufs
Neue stauen
zu können.
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Neben den
dargestellten Beispielen sind
noch viele weitere spielerische
Überquerungen möglich,
wie z.B. Hängebrücken,
Schwingbalken, Balancierbalken,
Wippsteine, Seilbahnen oder
„Pedalobrücken“. |
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Präsentation
2006 - Vorschläge für zusätzliche
Inszenierungen des Regenwanderweges
- Station
Klärwerk Burg
Im Rahmen der Präsentation des
Regenwanderweges 2006 kann das kleine
Modellklärwerk für wenige
Wochen „in Betrieb“ gehen. Mit Hilfe
von geeigneten Farbreaktionen wird der
Prozess der
Abwasserreinigung eindrucksvoll
veranschaulicht (s.o.).
Mühlräder
suchen und bauen
Entlang des Regenwanderweges sind kleine
Mühlräder zu finden. Aufgabe ist es,
diese Räder
zu suchen und zu zählen. Die Standorte
der Räder können in vorher verteilte
Wanderkarten eingetragen
werden. Wer vier Mühlräder findet und
in der Karte vermerkt, darf auf dem
Grillplatz im Bereich des
ehemaligen Altenhammers ein eigenes
Mühlrad bauen und es an vorgefertigten
Halterungen
im Eschbach ausprobieren.
Belebung
der Wassernutzungen am Regenwanderweg
Zahlreiche Stationen der
Industriegeschichte werden für Besucher
– so weit möglich – geöffnet.
Es finden Führungen und Demonstrationen
statt, Zeitzeugen berichten vom damaligen
Leben und
der Arbeit im Wassertal.
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