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PROJEKTE › ROBINSONSPIELPLATZ IN KREUZTAL

 

 
Robinsonspielplatz in der Fritz-Erler-Siedlung Kreuztal
Neugestaltung, von der Vorentwurfsplanung bis zur Baubetreuung
 
Der Robinsonspielplatz ist ein wichtiger Spielraum und Aufenthaltsort für die Kinder und Jugendlichen der nahe gelegenen Fritz-Erler-Siedlung und des westlich angrenzenden Stadtteils Eichen. Da in den Jahren vor der Umgestaltungsmaßnahme fast alle Spielgeräte aufgrund von Sicherheitsmängeln abgebaut werden mussten, gab es auf der ca. 5.000 m² großen Fläche nahezu keine Spielmöglichkeiten mehr.
So bestanden der dringende Wunsch und die Notwendigkeit, den Robinsonspielplatz umzugestalten. Während eines vom Stadtteilbüro der Fritz-Erler-Siedlung initiierten Planungsworkshops hatten die Kinder und Jugendlichen bereits Ideen gesammelt und diese anhand von Modellen veranschaulicht. Außerdem waren im Rahmen von Bauaktionen mit den zukünftigen Nutzern bereits die „Robinsonhöhle“ aus Weiden und das Schiff „Nautilus“ entstanden. Auch im weiteren Verlauf wollten sich die Kinder und Jugendlichen am Bau ihres neuen Spielplatzes beteiligen.
 
 
 
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Vorentwurfsplan
 
Planung
 
Bei der Planung war zu berücksichtigen, dass über dem Robinsonspielplatz Hochspannungsleitungen verlaufen. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind im Bereich der Leitungen inkl. der Schutzstreifen und damit fast auf dem ganzen Spielgelände eingeschränkt, da die maximale Höhe der Bepflanzung und Ausstattung hier 3,0 m nicht überschreiten darf.
Trotz dieser Einschränkung beinhaltet die Planung Bereiche für ruhiges und kreatives Spiel, Verstecke für ungestörte Rollenspiele, aber auch Möglichkeiten zum Austoben, Laufen und Klettern. Diese Bereiche sind räumlich voneinander getrennt, um den jeweiligen Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden, sie bilden aber dennoch eine zusammenhängende Landschaft, durch die sich die Kinder hindurchspielen können und in der es vieles zu entdecken gibt.
 
 
 
 


Durch einen zusätzlichen Zugang ist der Spielplatz nun besser an die Umgebung angebunden. Benjeshecken und ein großes Holzschild markieren die beiden oberen Eingänge zum Spielplatz. Direkt hinter den Benjeshecken liegt eine Obstwiese mit zwei Stelzenhäusern. Die wenigen vorhandenen Spielgeräte auf der Wiesenfläche, ein Karussell und drei Federwippen, bleiben erhalten. Dazwischen findet ein Sitzpodest aus Holz zum Zugucken, Warten oder Ausruhen Platz. Außerdem wurden ein großer Sandbereich, der mit waagerecht und senkrecht eingebauten Rundhölzern und mit rundlichen Natursteinen eingefasst ist, und ein angrenzender befestigter Sitzbereich unter einer Pergola ergänzt.
E
ine kleine Hügelkette entlang der Geländekante des Hangs zum Bolzplatz bietet neue, einfache Bewegungs­anreize. Sie führt zu einem großen Spielhügel, dessen Hänge teils dicht mit Sträuchern bewachsen und teils mit spannenden Spielangeboten ausgestattet sind: Eine lange Wellenrutsche endet in einem Fallbereich aus Holzschnitzeln. Über eine Kletterschräge mit Herkulestau oder eine Balancierstraße gelangt man wieder nach oben.

Weitere neue Spielangebote sind ein geschützter Schaukelgarten, eine Balancierstraße aus Baumstämmen, ein Baumstamm-Mikado, eine Dschungelbrücke, eine Rufanlage (Rohrtelefon), ein Atrium aus Natursteinquadern am Bolzplatz sowie als Rückzugsort für ruhiges Rollenspiel ein Weidendorf im "Dschungel mit Ruine" und ein Steinkreis mit einem Totempfahl.

In Absprache mit der zuständigen Kreisbehörde und den Naturschutzverbänden kann das vorhandene Biotop als „Naturbeobachtung­raum“ zugänglich gemacht werden: Ein Schild mit der Aufschrift "Naturreservat - Bitte nicht stören!" bildet den Eingang zum Naturbeobachtungsraum. Durch dieses Eingangstor öffnet sich der Blick auf einen abenteuerlichen Weg aus Balancierelementen, der auf einem Holzpodest endet. Am Wegesrand kann die Natur beobachtet werden, wie z. B. Wildbienen an ihren Nisthölzern.

Der fertig gestellte Spielraum bietet nicht nur zahlreiche „vorgefertigte“ Spielangebote, sondern verfügt auch über ein Veränderungspotential. Er verändert sich nicht nur durch das Wachstum der Pflanzen, die Witterung und den Rhythmus der Jahreszeiten, sondern vor allem auch durch das Spiel der Kinder. Es entstehen unbewusste Spielspuren und bewusste zusätzliche Bauten. Diese sind von den Erwachsenen zu tolerieren. Nur so bleibt das Gelände langfristig erlebnisreich und abenteuerlich.
 

 
 
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