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Stadtteilplatz / Generationen-Park In den Banden in Wülfrath
Neugestaltung, Vorentwurfsplanung bis Baubetreuung
 

Beschreibung der Ausgangssituation (Internetseite der Stadt Wülfrath, 2016):

„Der Grünzug „In den Banden“ ist ein hochwertiger innerstädtischer Frei- und Grünraumverbund entlang des Angerbaches mit Vernetzungen zum nördlich direkt angrenzenden Stadtkernbereich und in westlicher Richtung zur Haldenlandschaft des ehemaligen Kalksteinbruches Prangenhaus. Der sich in Ost-West-Richtung erstreckende Grünraum erfährt mehrere Querzäsuren, durch das Seniorenheim an der Wiedenhofer Straße, durch die Schwanenstraße sowie die Mettmanner Straße.

Um das Potenzial des Grünzugs in Wert zu setzen, sollen die Verbindungen der Grünraumabschnitte des „Angerparks“ untereinander optimiert werden. Hierzu gehört eine Milderung der Grünzugzäsur im Bereich Schwanenstraße, eine attraktive Wegeführung, mehr Aufenthaltsqualität sowie eine Neugestaltung der Spielbereiche. Durch eine lebendige Grünraum- und Geländegestaltung können spannungsreiche Spiel- und Freizeitangebote innerhalb eines attraktiven Erlebnisraumes hergestellt werden."
 


Bestandsbilder

 
 


Konzeption und Vorentwurf:

Nach Auswertung der Ausgangssituation sowie der Planungsgrundlagen wurde vom Planungsbüro STADT + NATUR ein Planungskonzept entwickelt. Verfolgt wurde insbesondere das Ziel „Gestaltung eines Stadtteilplatzes“ unter Berücksichtigung der Wünsche und Ideen der Kinder, Jugendlichen und Senioren. So wurden Spiel- und Aufenthaltszonen für verschiedene Altersgruppen definiert, diese aber untereinander so vernetzt, dass eine für alle Generationen nutzbare Freizeitanlage entsteht. Bei der Zuordnung der Altersgruppen wurde auf die vorhandene Situation, die Gewohnheiten der Nutzer, nachbarschaftliche Verhältnisse sowie das (Spiel-)verhalten der jeweiligen Gruppen geachtet. Während in der Nachbarschaft des Seniorenheimes ein barrierefreier Bereich für eher kleinere Kinder und ihre Begleiter entstanden ist, gibt es am anderen Ende des Freiraums Spielangebote für überwiegend selbständig spielende größere Kinder und Jugendliche. In der Mitte des Planungsraumes, auf der bisher wenig ausgestatteten "großen Freifläche" befinden sich nun Spiel- und Aufenthaltselemente für alle Generationen. 
Die Konzeption sowie der daraus entwickelte Vorentwurfsplan wurden 2014 in mehreren Veranstaltungen den
Vertretern der Verwaltung, der Politik, den zukünftigen Nutzern, Anwohnern und interessierten Bürgern vorgestellt und fanden eine breite Zustimmung.
Änderungs- und Erweiterungswünsche zum Vorentwurf wurden festgehalten und zwischen der Stadt Wülfrath und dem Planungsbüro besprochen. Ein großer Teil der geäußerten Ideen floss in die Entwurfsplanung ein.
 

 

Konzeptionsbilder

 
 


Entwurf:

Es wurden zwei Entwurfspläne erstellt. Die o. g. Änderungs- und Erweiterungswünsche der Öffentlichkeit sowie der Stadt Wülfrath wurden in der s. g. „großen“ Entwurfsvariante dargestellt. Alle realisierbaren Wünsche der zukünftigen Nutzer, Anwohner und interessierten Bürger konnten in einem transparenten Prozess, auch unter Berücksichtigung der Kostensteigerung, weiter diskutiert werden. 
Die zweite s. g.
kleine" Entwurfsvariante berücksichtigte weiterhin das eingeplante Maßnahmen-Budget. Diese Gestaltung bietet genügend Spiel-, Bewegungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Altersgruppen, so dass alle Funktionen eines Stadtteilplatzes erfüllt sind, gleichzeitig verfügt sie aber auch über ein großes Erweiterungspotenzial – für Maßnahmen der „großen“ Entwurfsvariante.
 

 

Entwurf

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Teilbereich zwischen Schwanenstraße und Mettmanner Straße:

Die vorhandenen Spielgeräte aus dem Bereich des Spielplatzes Mettmanner Straße (Pendelschaukel, Drehscheibe, Doppelschaukel und Tischtennisplatte) wurden abgebaut und im Bereich zwischen Schwanenstraße und Bolzplatz wieder aufgestellt. Durch die neue Platzierung wurde der Raum der „großen Freifläche“ um Spiel- und Kommunikationsangebote erweitert und neu gegliedert. Gleichzeitig blieben alle Spielangebote für größere Kinder und Jugendliche in der Nähe des Bolzplatzes. Auf der Fläche des ehemaligen Spielplatzes Mettmanner Straße" wurde eine große Kletteranlage als vielseitiges Bewegungsangebot geplant.
Durch Rodung der Strauchgruppen und Aufastung der Bäume am vorhandenen Bolzplatz entstand zwischen der Parkanlage und der Ballspielfläche ein offener Übergang, in den ein jugendfreudlicher Unterstand gebaut werden konnte. Bänderungen aus Trittsteinplatten bilden spielerische Wegeverbindungen.
Der vorhandene gepflasterte Freizeitweg durch die „große Freifläche“ wurde durch die Neuanlage von Trittsteinbänderungen unterbrochen und an die umgebenden Flächen angebunden. Gleichzeitig wurde der  langgestreckte Raum neu gegliedert und in Treffpunkte mit Sitzgelegenheiten sowie Spielmöglichkeiten für alle Generationen geteilt. Einer dieser Treffpunkte wurde in der Mitte der Parkanlage unter Bäumen angelegt: Er besteht aus einem mit Sitzsteinreihen eingegrenzten Boule-Spielfeld sowie Bänken und Tischen zum Picknicken.
Mit Hilfe von Sponsoring (hierfür wurde eine Bürgerinitiative gegründet) konnte hier das Spielangebot durch Outdoor-Fitnessgeräte, Bodentrampolin und Hängematten erweitert werden, die in der
„großen" Entwurfsvariante geplant waren.
Im Bereich des Übergangs Schwanenstraße wurde durch die Neuanlage eines zweiten Weges eine bessere Verknüpfung zum Spielplatz am Seniorenheim ermöglicht. Zwischen dem neu angelegten und dem vorhandenen Weg wurde ein Hochbeet aus vorhandenen Mauersteinen (Abriss aus dem Bereich Spielplatz Schwanenstraße) mit einem unterfahrbaren Abschnitt für Rollstuhlfahrer platziert. Die Gestaltung und Pflege werden von allen Generationen in Form von „Urban Gardening“ übernommen.
 

 
 
 


Teilbereich zwischen Schwanenstraße und Wiedenhofer Straße:

Der dem Bachlauf zugewandte Teilabschnitt des Spielplatzes Schwanenstraße wurde zum Wasserspielplatz mit einer Wasserspirale, einem Bachlauf aus Natursteinfindlingen und einer Sand-Matsch-Anlage umgestaltet. Dabei blieb der Angerbach unberührt. Nach Absprache mit der Unteren Wasserbehörde konnte eine vorhandene Rohrleitung, die an dieser Stelle in den Angerbach mündete, geöffnet werden, so dass das Wasser einen „Topf“ füllt, aus dem die Kinder mittels einer Wasserspirale den Spiel-Bachlauf speisen.

Die den Spielplatz in zwei Bereiche teilende Feuerwehrzufahrt zum Altenheim wurde neu gestaltet, so dass diese Fläche gleichzeitig auch als Bewegungs- und Fahrfläche für Kinder mit ihren Kinderfahrzeugen oder als Malfläche für Kreidemalerei dienen kann. Durch die Neuanlage entstand ein Hang, der mit einer Hangrutsche und verschiedenen Aufstiegshilfen (Knüppelstufen, Balancierpalisaden sowie Kletterschräge mit Klettertau und Klettergriffen) zahlreiche naturnahe Bewegungsangebote bietet.

Der Spielplatz wurde um einen bisher ungenutzten Bereich unter Bäumen (zwischen Feuerwehrzufahrt und Parkplatz Seniorenheim) erweitert. Hier befinden sich jetzt ein Sandspielbereich für U3-Kinder mit Kleinkinderspielturm, ein barrierefrei zugängliches Baumhaus mit Balanciertau, ein erhöhtes Baumhaus mit Kletterstange sowie ein Schaukelgarten mit Federwippe, Kleinkinder- und Gurtschaukel.
Eine neue barrierefreie Fußgängerbrücke verbindet den Spielplatz Schwanenstraße mit dem vorhandenen Weg am anderen Ufer (zwischen Seniorenheim und Innenstadt), so dass ein Umweg über die Schwanenstraße nicht mehr notwendig ist. Gleichzeitig wird den Bewohnern des Seniorenheims ein kleiner Rundweg angeboten. Hier wurde ein zweites Hochbeet mit einem unterfahrbaren Abschnitt angelegt. Die letzte durch Sponsoring finanzierte Maßnahme sah vor, die dem Angerbach zugewandte Liegewiese mit Sonnenliegen auszustatten. 
 

 
 
 

Über das Projekt:
Einen Link zur Beschreibung des Projektes auf der Internetseite der Stadt Wülfrath finden sie hier. Die Seite wird in einem neuen Fenster geöffnet. 
 
Die Leser der FAZ haben den Spielplatz zu den schönsten Spielplätzen ihrer Kinder gewählt:
Mehrgenerationenspielplatz in Wülfrath (FAZ vom 19.04.2016)
 
 
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